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Cannabis trocknen und fermentieren: Evidenzbasierter Leitfaden

  • Autorenbild: Marius Lika
    Marius Lika
  • 16. Nov.
  • 18 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Nov.

Du möchtest dein Cannabis trocknen und fermentieren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen? Egal ob im Zelt, Karton, Trockenbox oder der DIY Growbox, wir erklären dir, wie du schonend trocknest, Schimmel vermeidest und Cannabinoide und Terpene schützt.  


Bei uns erhältst du die relevantesten Informationen zum Thema Cannabis-Trocknung und Curing, von der einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung bis hin zum wissenschaftlichen Deep Dive mit Studienbezug für angehende Experten. Aber lass uns zunächst damit beginnen, warum das richtige Trocknen und Aushärten von Cannabis so wichtig ist.


Trockennetz mit Cannabisblüten, Hygrometer zeigt 18°C, 55% Luftfeuchtigkeit, VPD ca. 0,93 kPa.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der optimale Temperaturbereich liegt bei 18-21 °C

  • Die relative Luftfeuchtigkeit sollte 60 % nicht übersteigen

  • Strebe für eine langsame, gleichmäßige Trocknung eine rF von 50-55 % an

  • Dunkelheit ist wichtig, da Licht den Abbau von Chlorophyll behindert

  • Die Aushärtung nach dem Trocknen verbessert die Qualität weiter


Warum das Trocknen über Aroma, Potenz und Brennverhalten entscheidet

Beim Trocknen und anschließendem Aushärten entscheidet sich, ob deine Cannabisblüten später aromatisch duften, sanft abbrennen und ihr volles Potential entfalten, oder ob sie kratzen, muffig riechen und an Wirkung verloren haben.


Während Cannabis trocknet, verliert das Pflanzengewebe langsam Wasser; gleichzeitig bauen Enzyme Chlorophyll und Zucker ab. Das braucht vor allem zwei Dinge: Zeit und stabile Bedingungen.


Wer Cannabis zu schnell trocknet, zerstört genau das, was Wochen sorgfältiger Pflege erzeugt haben: Terpene und Cannabinoide, wie Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC). Aber auch die Haptik bzw. Struktur, also wie sich deine getrockneten Cannabisblüten anfühlen und abbrennen, hängt vom Trocknen und Aushärten ab.


Cannabis trocknen beginnt beim richtigen Erntezeitpunkt

Das “richtige” Trocknen beginnt schon bei der Ernte. Wenn die Trichome milchig und nur vereinzelt bernsteinfarben sind, ist der perfekte Erntezeitpunkt gekommen. Schneide dein Pflanzenmaterial am besten in ganzen Zweigen ab, entferne große Blätter, aber lass die kleinen Zuckerblätter ruhig dran, da sie das Trocknen verlangsamen und die Buds vor zu schnellem Feuchtigkeitsverlust schützen.


Das ideale Klima beim Trocknen von Cannabis

Damit das Terpenprofil und Wirkstoffe erhalten bleiben, benötigst du ein stabiles Mikroklima. Die wichtigsten Parameter sind Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation und Dunkelheit.


Temperatur im Trockenraum

Halte die Temperatur konstant zwischen 18 und 21 °C – etwas kühler oder wärme geht auch, jedoch sind starke Temperaturschwankungen unbedingt zu vermeiden. Zu warm (> 23 °C) sorgt für einen Verlust an Cannabinoiden und Terpenen. Zu kalt (< 16 °C) verlangsamt den Trocknungsprozess unnötig.

Bereich

Trocknungsdauer

Wirkung auf Qualität

15-17 °C

10-14 Tage

sehr schonend, kaum Terpenverlust

18-21 °C

7-10 Tage

optimaler Kompromiss

22-25 °C

4-6 Tage

schneller, aber weniger Aroma

> 25 °C

< 4 Tage

deutlicher Wirkstoff- und Aromaverlust

Relative Luftfeuchtigkeit

In den meisten Fällen ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 50-55 % optimal. Bei geringerer Feuchtigkeit trocknen die Buds außen zu schnell und bleiben innen feucht – ein klassischer Grund für muffige Aromen oder Schimmel nach dem Einlagern. Welche Luftfeuchtigkeit die Richtige ist, hängt allerdings auch von der Temperatur ab, weshalb die zwei Werte immer zusammen betrachtet werden sollten. Mehr dazu erfährst du später im Abschnitt über VPD. Übrigens wird die relative Luftfeuchtigkeit mit rF (relative Feuchte) oder RH (relative humidity) abgekürzt.

rF-Wert

Effekt

Empfehlung

< 45 %

außen zu trocken, innen feucht, Gefahr ungleichmäßiger Feuchtigkeitsverteilung

rF erhöhen (z.B. mit Schale Wasser oder feuchten Handtüchern)

50-55 %

gleichmäßige Trocknung

Idealbereich

> 60 %

Schimmelgefahr, muffiger Geruch

rF senken (Entfeuchter, Umluft steigern)

Luftzirkulation

Sorge für sanfte Luftzirkulation, aber vermeide Cannabisblüten direkt anzublasen. Ein kleiner Umluftventilator, der die Luft nur indirekt bewegt, reicht völlig aus. Eine zu starke Umluft, lässt deine Buds zu schnell austrocknen. Eine zu schwache Umluft führt zu Schimmel. Neben einer "stehenden" Luft sind sich berührende Buds ebenfalls ein Gefahrenherd für Schimmel.


Dunkelheit

Licht zerstört Terpene und Cannabinoide. Zudem kann es den Abbau von Chlorophyll verlangsamen.¹ Nutze daher zum Trocknen deiner Ernte einen dunklen Raum oder eine lichtdichte Box.


Kleines Fazit: Die optimalen Bedingungen für das Trocknen

Ideal sind 18-21 °C bei 50-55 % rF und 7-12 Tage Trocknungsdauer. Der Stiel-Knack-Test zeigt, wann du fertig bist: Beim Biegen der Stiele biegen sich diese nicht mit, sondern knacken.


Übersicht der optimalen Bedingungen und mögliche Abweichungen

Faktor

Zu niedrig

Idealbereich

Zu hoch

Temperatur

< 16 °C → Trocknung sehr langsam, Schimmelgefahr steigt

18-21 °C → gleichmäßiges „Slow-Dry“, Terpene bleiben erhalten

> 23 °C → Terpenverlust, Cannabinoid-Abbau, Heugeruch

Luftfeuchtigkeit (rF)

< 45 % → außen hart, innen feucht; Gefahr ungleichmäßiger Trocknung

50-55 % rF → konstante Austrocknung von innen nach außen

> 60 % → Schimmelrisiko, muffiger Geruch

Luftbewegung

zu wenig → stehende Luft, Schimmel

indirekt und sanft → gleichmäßiges Klima

direkter Luftstrom → spröde, trockene Buds

Licht

Dunkelheit schützt Terpene und fördert Chlorophyll-Abbaz

starkes Licht → Terpenoxidation, gehemmter Chlorophyll-Abbau


Methoden im Vergleich: Cannabis Trockenbox, Zelt, Netz oder Karton 

Es gibt ganz unterschiedliche Methoden, wie du dein Cannabis trocknen kannst. Unterscheiden lässt sich unter anderem schon die Art der Ernte, also ob du nass oder trocken trimmst, dann, ob du ganze Zweige aufhängst oder deine Ernte gleich in einzelne Buds zerlegst, und schließlich noch, wo du trocknest (Zelt, Karton, etc.).


Aufhängen (Zweige)

Klassischerweise entscheiden sich viele Grower für das Trockentrimmen und hängen ganze Zweige auf, statt die Pflanze schon im “nassen” Zustand zu zerlegen. Diese Methode hat mehrere Vorteile:  

  • einfache, schnelle Ernte

  • gleichmäßiges, langsames Trocknen

  • Buds behalten Form und Dichte


Nachteil:

  • man braucht viel Platz und eine gute Belüftung


Trockennetz

Das Trockennetz ist die ideale Lösung für begrenzten Raum und erfreut sich wachsender Beliebtheit. In diesem Fall, dem Nasstrimmen, zerkleinerst du die Ernte vorab und verteilst die Buds auf die Ebenen des Trockennetzes. Vorteile: 

  • platzsparend

  • günstig

  • die meisten Trockennetze passen in die Growbox


Nachteile:

  • Druckstellen an den Buds möglich

  • Schimmelgefahr bei zu dichter Anordnung des Pflanzenmaterials


    ree

Trockenzelt oder Growbox

Unabhängig, davon ob du deine Ernte in Form von großen Zweigen oder zerkleinert in einem Trockennetz aufhängen möchtest, bietet sich die Growbox oder spezielle Trockenzelte besonders gut zum Trocknen an. Die Vorteile sind:

  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind exakt steuerbar

  • Aktivkohlefilter reduziert Gerüche

  • Ergebnisse sind gut reproduzierbar und automatisierbar


Nachteil:

  • Growbox ist durch Trocknungsprozess vorübergehend belegt


Hast du in deiner Wohnung genügend Platz und möchtest nach der Ernte direkt mit dem nächsten Grow starten, könntest du dein Setup um ein Trockenbox Komplettset erweitern.

Falls du ein Growzelt nutzt, hänge die Zweige kopfüber, schalte die Umluft sanft ein und halte dein Grow Abluft-Set mit Aktivkohlefilter in Betrieb. So bleibt das Klima stabil und unerwünschte Gerüche werden vermieden.


Karton

Wer Cannabis im Karton trocknen möchte, sollte bedenken, dass vor allem in den ersten Tagen ein intensiver Geruch von den zu trocknenden Pflanzen ausgeht. Davon abgesehen ist das Trocknen im Karton eine günstige und unauffällige Methode, die sowohl ihre Vor- und Nachteile hat, wie du im verlinkten Beitrag erfährst.


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Trockenbox

Unser Favorit, um Cannabis zu trocknen, ist die Trockenbox. Platzsparend, effektiv, relativ günstig und noch dazu schön anzusehen. In einem eigenen umfassenden Tutorial lernst du Schritt-für-Schritt, wie du eine Cannabis Trockenbox selber bauen kannst.

Alternativ gibt es auch Anbieter, bei denen du eine fertige Trockenbox kaufen kannst.


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Trockenraum

Womöglich hast du auch genügend Platz, um in einem eigens dafür vorgesehenen Raum dein Cannabis zu trocknen. Spanne Wäscheleinen oder stelle einen Wäscheständer auf, an dem du dein Pflanzenmaterial zum Trocknen befestigst. Damit das Chlorophyll vernünftig abgebaut werden kann, solltest du deinen Trockenraum vollständig abdunkeln.

Methode

Vorteile

Nachteile

Eignung

Aufhängen (Zweige)

gleichmäßiges, langsames Trocknen; natürliche Form bleibt erhalten

braucht Platz

Geläufig für kleine bis mittlere Mengen

Trockennetz

platzsparend; gut in Zelten

Druckstellen, Risiko ungleichmäßiger Luftverteilung

kleine Räume und Growboxen

Trockenzelt

Klima exakt steuerbar; Geruch kontrollierbar

Anschaffungskosten

professionelles Setup

Karton

unauffällig, günstig

schwer konstante Werte zu halten

Low Budget Lösung

Trockenschrank mit Controller

präzise Steuerung von Temp./rF

teuer, meist DIY

ambitionierte Grower


Cannabis schnell trocknen: Warum das fast nie gut ausgeht

Es ist nur allzu verständlich, dass du nach der Ernte am liebsten sofort das Ergebnis genießen möchtest, und dennoch ist es keine gute Idee, Cannabis schnell zu trocknen

Dabei klingt es zunächst sehr verlockend: Zeitersparnis durch mehr Wärme und Luft. Doch genau das zerstört die Qualität deiner Cannabisblüten. Wenn du Feuchtigkeit zu rasant entziehst, gehen vor allem Terpene verloren. Die Folge: Der Duft verfliegt, die Wirkung flacht ab, und mitunter riecht das Cannabis nach Heu.


Der typische „Heu-Geruch“ entsteht, wenn Chlorophyll und pflanzliche Zucker nicht vollständig abgebaut werden. Sehe das Trocknen daher nicht als nerviges „Warten“, sondern als einen biochemischen Reifungsprozess. Und verzichte, wenn möglich, auf die folgenden Methoden Cannabis zu trocken:


Cannabis im Ofen trocknen

Vermutlich hast du auch schon mal darüber nachgedacht, Cannabis im Ofen zu trocknen, um Zeit zu sparen. Aber auch auf einer niedrigen Stufe herrschen im Ofen ungünstige Bedingungen und zu hohe Temperaturen für deine Terpene und Cannabinoide. Selbst Temperaturen von 35-50 °C sind schon viel zu hoch, da manche Aromastoffe bereits ab 20 °C beginnen, sich zu verflüchtigen.


Außerdem trocknen die Blüten ungleichmäßig: außen hart, innen noch feucht. Das Ergebnis sind Cannabisblüten, die trocken aussehen, aber dumpf riechen und beim Rauchen kratzen.

Kurz gesagt: Cannabis im Backofen trocknen spart vielleicht Zeit, geht aber auf Kosten von Geschmack, Wirkung und Qualität. Wenn deine Buds also nach Stroh, Heu oder verbranntem Grün riechen, weißt du, woher es kommt.


Cannabis im Dörrautomat

Ein Dörrautomat scheint auf den ersten Blick perfekt, um Hanf zu trocknen, schließlich lässt sich die Temperatur einstellen und die Luft wird gleichmäßig bewegt. Doch die Realität sieht anders aus:


Selbst auf der niedrigsten Stufe (oft irgendwo um die 30 °C) ist die Luft zu trocken und der Luftstrom zu stark. Die Blüten verlieren zu schnell an Feuchtigkeit, wodurch sie von außen zwar trocken wirken, im Inneren jedoch häufig noch zu viel Restfeuchtigkeit steckt. 


Ein weiterer Nachteil: Die gleichmäßige Heißluft entzieht den Blüten nicht nur Wasser, sondern auch die feinen Monoterpene, die für den charakteristischen Duft verantwortlich sind. Damit nimmt das Aroma ab, selbst wenn die Potenz erhalten bleibt. Nur professionelle Dörrgeräte, wie sie im Labor verwendet werden, mit exakt steuerbarer Luftfeuchtigkeit und Temperatur (< 25 °C) wären theoretisch geeignet.


Mikrowelle, Heizung, Sonne oder Föhn

Auch das Trocknen auf der Heizung, am Fensterbrett, in der Mikrowelle oder gar mit dem Föhn sind sehr schlechte Ideen. Diese Methoden erzeugen punktuell hohe Temperaturen, die Terpene zerstören und Cannabinoide abbauen.


Wenn du Cannabisblüten unter solchen Bedingungen trocknest, riecht es fast immer nach Heu, weil der enzymatische Abbauprozess gestoppt wurde, bevor er abgeschlossen war. Das Ergebnis sind wieder mal ein flacher Geschmack, harscher Rauch und wenig Wirkung.


Kleines Fazit dazu, wie man Cannabis NICHT trocknen sollte

Langsames Trocknen ist im privaten häuslichen Umfeld die einzige Methode, die Qualität bewahrt. Möchtest du lediglich einen Probebud schnell trocknen, kannst du auch etwas experimentieren. Aber mach dich darauf gefasst, dass das Ergebnis eher unbefriedigend ausfällt. 


Häufige Fehler und wie du Schimmel vermeidest

Die folgende Tabelle fasst noch einmal typische Fehler beim Trocknen von Cannabis übersichtlich zusammen, so kannst du Schimmel vermeiden und das Terpenprofil bestmöglich erhalten: 

Fehler

Ursache

Folge

Lösung

Zu schnell getrocknet

zu hohe Temp. oder zu trockene Luft

Heugeruch, harscher Rauch

kühler, feuchter, länger trocknen

Zu langsam getrocknet

zu kalt oder zu feucht

Schimmel, muffiger Geruch

Bedingungen anpassen: 20 °C / 50 % rF

Direkter Luftstrom

Ventilator zu nah

außen hart, innen feucht

Umluft indirekt führen

Übereinanderliegende Buds

zu wenig Abstand

Stau von Feuchtigkeit, Schimmel

Aufhängen oder Netz mit Lücken


Nach dem Trocknen: Curing und Lagerung

Wenn der Stiel beim Biegen knackt (Stiel-Knack-Test), ist das meiste Wasser raus und die Feinarbeit beginnt: Mit dem Curing (auch Aushärten oder Fermentieren genannt) lässt sich dein Cannabis veredeln. Lege dazu die Blüten in luftdichte Gläser und halte die Luftfeuchtigkeit bei 58-62 %. So bauen Enzyme weiter Chlorophyll ab, Terpene stabilisieren sich, und der Geschmack rundet sich ab. 


So gehst du beim Curing vor:

  1. Befülle (lichtdichte) Gläser zu 70-80 %.

  2. Kontrolliere die relative Luftfeuchtigkeit mit einem kleinen Hygrometer.

  3. Öffne die Gläser anfangs täglich für 10-15 Minuten („Burping“), später weniger häufig.

  4. Nach 3-4 Wochen ist der typische, volle Cannabisduft da. Du kannst das Aushärten aber auch über Monate hinweg durchführen und dein Cannabis reifen lassen, ähnlich wie einen guten Wein.

  5. Auch beim Curing bzw. Fermentieren musst du deine Blüten vor Licht schützen. Nutze dazu entweder getönte, lichtundurchlässige Gläser oder stelle die Gläser in einen dunklen Schrank.


Langzeitlagerung:

Nach dem Trocknen und Curing beginnt die Langzeitlagerung, und auch hier entscheidet das richtige Klima über Aroma, Wirkung und Haltbarkeit.


Bewahre deine Cannabisblüten immer dunkel, kühl und luftdicht auf. Licht, Sauerstoff und Wärme zählen zu den größten Feinden: Sie beschleunigen die Oxidation von Terpenen und Cannabinoiden und lassen die Blüten mit der Zeit bröckelig und blass werden.

Am besten eignen sich luftdichte Glasgefäße (z.B. Einmachgläser oder Violettglas), die du in einer Schublade oder einem Karton aufbewahrst.


Der ideale Temperaturbereich liegt bei 15 bis 18 °C, also kühl, aber nicht kalt. So bleibt das Mikroklima im Glas stabil und die Feuchtigkeit pendelt sich langfristig bei etwa 58–62 % ein. Sowohl für das Curing als auch für die langfristige Lagerung empfehlen wir die Boveda Hygro-Packs.


Cannabis trocknen mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt-für-Schritt-Anleitung um Cannabis zu trocknen. Icons und Text auf Englisch. 1.cutting branches; 2. hanging buds; 3. climate control; 4. testing dryness; 5. curin in glass jars.

1. Schneiden und Vorbereiten

  • Erntezeitpunkt: Wenn die Trichome milchig und vereinzelt bernsteinfarben sind.

  • Entferne große Blätter („Fan Leaves“), die beim Trocknen Feuchte stauen könnten.

  • Schneide ganze Zweige oder kleinere Äste, statt einzelne Buds – das sorgt für eine gleichmäßige Trocknung.

  • Lass kleine Zuckerblätter an den Buds, da sie Trichome schützen und den Trocknungsprozess etwas verlangsamen.


2. Mit genügend Abstand aufhängen

  • Hänge die Zweige kopfüber auf, bspw. an Schnüren, Drähten oder in einem Trockenzelt.

  • Halte einige Zentimeter Abstand zwischen den Zweigen, damit die Luft überall zirkulieren kann.

  • Verwende für kleine Buds ein Trockennetz, aber achte auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Cannabisblüten.

  • Vermeide direkten Luftstrom auf die Blüten! Eine sanfte Umluft reicht völlig aus.


3. Klima richtig einstellen

Parameter

Zielwert

Wirkung

Temperatur

18-21 °C

langsames, aromaschonendes Trocknen

Luftfeuchtigkeit (rF)

50-55 %

verhindert Schimmel und Über­trocknung

Luftbewegung

sanft, indirekt

gleichmäßiges Klima

Licht

Dunkelheit

förder Chlorophyll-Abbau

→ Nutze ein Hygro-/Thermometer mit Datenlogger, um Werte stabil zu halten.

→ Bei zu feuchter Luft: kleiner Entfeuchter oder stärkere Abluft.

→ Bei zu trockener Luft: Wasserschale oder feuchtes Tuch im Raum.


4. Feuchtigkeit prüfen

  • Nach etwa 7-10 Tagen:

    • Außen fühlen sich die Buds trocken an,

    • kleine Zweige knacken hörbar,

    • die Buds selbst sind elastisch, aber nicht feucht.

  • Optional: Wasseraktivität (aw) messen → ideal 0,55-0,65.


5. Curing und Lagern

  1. Buds in luftdichte Gläser (bis ca. ¾ füllen).

  2. Erste Woche täglich 10-15 Minuten „burpen“ (lüften), danach alle 2-3 Tage.

  3. Wenn du ein Hygrometer im Glas hast: Zielwert beim „Burping“ ca. 58-62 % RH.

  4. Nach 3-4 Wochen ist der Geschmack relativ ausgereift, längeres Curing verbessert den Geschmack weiter.

  5. Für Langzeitlagerung: kühl (15-18 °C), dunkel, luftdicht.

    Zeigt Cannabis beim Trocknen und Fermentieren in Gläsern die zu 80 % gefüllt sind.

Wissenschaftlicher Deep Dive in die Cannabis-Trocknung für angehende Profis

Alles, was du wissen musst, um dein Cannabis richtig zu trocknen, weißt du nun. Falls du aber richtig tief, wissenschaftlich und evidenzbasiert in das Thema Cannabis-Trocknung einsteigen möchtest, kommt hier der Deep Dive.


Zunächst möchten wir einige Prozesse vorstellen, die während der Trocknung meist parallel ablaufen, und die wir besonders spannend und relevant finden:


Luftstrom und Wassertransfer

Beim Trocknen bewegt sich Wasser aus dem Zellinneren über Zellwände in die Umgebung. In welcher Geschwindigkeit das passiert, hängt von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und Materialstruktur ab. 


Eine aktuelle Studie zur Trocknung von Cannabis kam zu dem Ergebnis, dass bei einer Temperatur von 25 °C und 1 m/s Luftstrom eine Trocknungszeit von 24 Stunden nötig war. Wurde der Luftstrom auf 2 m/s verdoppelt, vergingen lediglich 9,5 Stunden, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Die Stärke des Luftstroms kann somit einen erheblichen Unterschied machen, insbesondere wenn du Cannabis schnell trocknen möchtest.²


Vapor Pressure Deficit (VPD)

Der VPD beschreibt, wie stark die Umgebungsluft Feuchtigkeit aus den Blüten „zieht“. Ein Bereich um 0,65-0,85 kPa gilt als optimal für gleichmäßiges Trocknen. Ist der VPD zu hoch, trocknet die Außenschicht zu schnell und verhärtet, während innen noch Restfeuchtigkeit bleibt. Bei zu niedrigem VPD stagniert der Trocknungsprozess und das Risiko für Schimmel steigt. Somit könnte man den VPD als äußere Steuergröße des Trocknungsprozesses bezeichnen. Der VPD ist dabei eng mit der Wasseraktivität (aw) verknüpft.


VPD Rechner für Cannabis-Trocknung

Damit du ganz schnell die richtigen Werte findest, um dein Cannabis anständig zu trocknen, haben wir einen praktischen VPD Rechner speziell für den Trocknungsprozess erstellt:


Wasseraktivität oder Activity of Water (aw bzw. aw-Wert)

Der aw-Wert beschreibt, wie viel “aktive” Feuchte noch im Pflanzengewebe vorhanden ist, also wie leicht Wasser noch chemisch/physikalisch im Material beweglich ist. Studien zeigen, dass für getrocknete Cannabisblüten ein Bereich von 0,55 bis 0,65 aw optimal ist. Unter 0,55 aw erhöht sich das Risiko für Terpen- und Wirkstoffverlust, über 0,65 aw steigt die Gefahr für Schimmel und schädliche Mikroben.³


Zusammenfassend kann man sagen: Ein optimaler VPD sorgt dafür, dass Feuchtigkeit gleichmäßig abtransportiert wird, sodass die aw im Zielbereich gehalten werden kann. Wird der VPD zu hoch gewählt, kann das Pflanzenmaterial zu schnell trocknen (aw fällt rasch unter den Zielbereich) und externe Kristallisation oder harte Außenschicht entstehen („case-hardening“), wodurch innen noch Feuchtigkeit verbleibt.


Enzymatische und chemische Umwandlungen

Nach der Ernte laufen enzymatische Prozesse ab,  z.B. wird Chlorophyll ab- und Zucker umgebaut. Wenn das Trocknen zu schnell oder bei falschem Klima abläuft, kann dieser Abbau unvollständig oder fehlerhaft sein, was negative Effekte auf Aroma und Brennverhalten hat. Auch Dunkelheit spielt eine wichtige Rolle beim Abbau von Chlorophyll, wie die Untersuchungen von Katsuhiko Okada an Reisblättern zeigen konnte.⁴ Wir empfehlen daher Cannabis bei völlliger Dunkelheit zu trocknen.


Terpen- und Cannabinoid-Stabilität

Terpene sind flüchtige organische Verbindungen, die maßgeblich den Duft und Geschmack von Cannabis bestimmen. Sie gehen vor allem durch langsame Diffusion und Oxidation verloren, also den chemischen Abbau durch Sauerstoff, Licht und Zeit. Wärme oder starke Luftbewegung beschleunigen diesen Prozess, weshalb schon nach ein paar Tagen bei Raumtemperatur flüchtige Aromen entweichen.


Besonders empfindlich reagieren Monoterpene wie Myrcen, Limonen oder Pinen, während Sesquiterpene wie Caryophyllen und Humulen stabiler bleiben. Kühle, dunkle und sauerstoffarme Bedingungen verlangsamen den Terpenabbau deutlich.⁵


Cannabinoide sind dagegen chemisch stabiler. In frisch geernteten Cannabis liegen sie fast vollständig in ihrer sauren Form (THCA und CBDA) vor. Bei normalen Trocknungs- oder Lagerbedingungen (18-21 °C, < 60 % rF) bleibt THCA über Monate oder sogar Jahre stabil


Erst bei gezielter Erhitzung (etwa beim Verdampfen oder Backen) wandelt sich THCA in THC um, den psychoaktiven Wirkstoff. Wenn THC-haltige Produkte Licht, Luft oder Wärme ausgesetzt sind, oxidiert das vorhandene THC allmählich zu CBN (Cannabinol), einer weniger aktiven Abbauform. Dieser Prozess betrifft vor allem Extrakte oder Edibles und gewinnt erst bei unsachgemäßer Lagerung (z.B. in warmen, hellen oder luftdurchlässigen Behältern) an Bedeutung.⁶


Terpen-Verlust wissenschaftlich betrachtet

Wir haben bereits mehrfach erwähnt, dass die Temperatur Einfluss darauf hat, wie viele Terpene während der Trocknung und anschließende Lagerung verloren gehen. An dieser Stelle wollen wir möglichst konkret werden und haben für dich die relevantesten Studien zusammengefasst:

Studie / Quelle

Bedingungen

Beobachtete Verluste

Betroffene Terpene / Bemerkungen

Raumtemperatur (~25 °C), normale Luft, Lagerung 1 Woche bis 3 Monate

ca. -31 % nach 7 Tagen, -45 % nach 30 Tagen, -55 % nach 90 Tagen

Besonders Monoterpene (Myrcen, Limonen, Pinen) stark betroffen; Sesquiterpene stabiler.

Shapira et al. (2020)

25 °C / 50 % rF / 7 Tage vs. 18 °C / 55 % rF / 10 Tage

Höhere Temperaturen führten zu stärkerem Terpenabbau

Limonen und Ocimen volatil; Caryophyllen stabiler.

Lagerung unter Luft vs. N₂/CO₂-Atmosphäre

In Luft ≈ -30 bis -35 % Terpenverlust nach 14 Tagen; unter N₂ etwa halb so viel

Reduzierter Sauerstoff senkt Oxidationsrate signifikant.

Trocknung + 12 Wochen Lagerung bei Raumtemperatur

Monoterpene ca. 20-25 % Verlust, Sesquiterpene ca. 10-15 %

Monoterpene verlieren schneller als Sesquiterpene.

Kontrollierte Atmosphäre (5 % CO₂ / 5 % O₂ / 90 % N₂) vs. Raumluft

In N₂/CO₂-Atmosphäre nur etwa halber Terpenverlust nach 10 Tagen

Besonders vorteilhaft für Myrcen-reiche Sorten.


Zentrale Erkenntnisse der Studien:

  • Monoterpene (Myrcen, Limonen, Pinen, Ocimen) sind am empfindlichsten: bis zu 30 % Verlust in der ersten Woche.

  • Sesquiterpene (Caryophyllen, Humulen) bleiben länger stabil.

  • Temperatur und Sauerstoff beschleunigen den Abbau stärker als die Zeit allein.

  • Kühle, dunkle, sauerstoffarme Bedingungen können die Verlustraten halbieren.


Innovative Methoden zur Trocknung von Cannabis

Abschließend wollen wir dir noch 2 interessante Studien vorstellen, die allerdings nur im industriellen Kontext von Relevanz sind:


Studie 1: Cultivar-Specific Drying Approaches (PMC11013261, 2024)

In dieser Arbeit wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Gas-Atmosphären beim Trocknen auf die Stabilität von Terpenen und Cannabinoiden auswirken. Die Forscher verglichen klassische Lufttrocknung mit kontrollierten Atmosphären, bei denen der Sauerstoffanteil gezielt reduziert wurde:

Bedingung

Gas-Zusammen- setzung

Ziel

Wirkung auf Terpene/Cannabinoide

Umgebungsluft

ca. 21 % O₂, 78 % N₂, < 1 % CO₂

Kontrollgruppe

normaler Oxidationsverlauf, typische Terpenverluste

Modifizierte Atmosphäre (MA)

5 % O₂, 5 % CO₂, 90 % N₂

reduzierte Oxidation, leicht antimikrobiell

deutlich langsamerer Terpenabbau, bessere THC-Stabilität

Reines N₂

≈ 0 % O₂, fast ausschließlich Stickstoff

nahezu vollständiger Sauerstoffausschluss

minimaler Terpenverlust, kaum THC → CBN-Umwandlung, aber teuer und technisch anspruchsvoll


Der Hintergrund:

Sauerstoff ist der wesentliche Treiber für die Oxidation, also dem Prozess der Monoterpene (z.B. Limonen, Myrcen) und Cannabinoide (v.a. THC) abbaut oder chemisch verändert. Je weniger Sauerstoff, desto langsamer laufen diese Reaktionen ab.


Die Ergebnisse:
  • Der Terpenabbau konnte in Stickstoffatmosphäre signifikant reduziert werden.

  • Besonders Monoterpene, die normalerweise am schnellsten oxidieren, blieben stabiler erhalten.

  • Die optimale Zusammensetzung hing jedoch von der Sorte (Cultivar) ab:

    • Sorten mit hohem Myrcen- oder Limonenanteil profitierten stärker von N₂-Atmosphären.

    • Andere (z.B. reich an Caryophyllen oder Humulen) reagierten weniger empfindlich auf Sauerstoff.

  • Auch die THC-Stabilität blieb in CO₂/N₂-Atmosphären über Wochen messbar höher als bei normaler Luft.


Bedeutung für die Praxis:

Für medizinische oder pharmazeutische Anwendungen – bei denen Standardisierung und Reinheit entscheidend sind – kann eine kontrollierte Atmosphäre (Controlled Atmosphere Drying) die chemische Integrität des Produkts sichern. Aufgrund der erforderlichen technischen Ausstattung ist diese Methode für das Homegrowing nicht praktikabel.


Studie 2: Enhancing Drying Efficiency and Terpene Retention of Cannabis Using Cold Plasma (ScienceDirect, 2025)

Diese Studie untersuchte den Einsatz von Cold Plasma – einer neuartigen, physikalisch-chemischen Technologie – als Vorbehandlung vor dem eigentlichen Trocknen.


Was ist Cold Plasma?

„Kaltes Plasma“ ist ein ionisiertes Gasgemisch (z.B. Luft oder Stickstoff), das reaktive Sauerstoff- und Stickstoffspezies (ROS/RNS) enthält. In der Lebensmitteltechnik wird es bereits genutzt, um Oberflächen zu desinfizieren und Feuchtigkeit gezielt zu beeinflussen, ohne das Material thermisch zu schädigen.


Ziel der Studie:
  • Trocknungszeit verkürzen, ohne das Produkt zu überhitzen

  • Mikrobielle Belastung senken

  • Terpene und Cannabinoide möglichst erhalten


Ergebnisse:
  • Die Cold-Plasma-Behandlung reduzierte die mikrobiologische Aktivität auf den Blütenoberflächen deutlich – ähnlich effektiv wie Pasteurisierung, aber ohne Temperaturanstieg.

  • Dadurch konnte die anschließende Trocknung schneller erfolgen, da weniger mikrobielles Wachstum die Oberflächenschicht „abdichtete“.

  • Terpene wurden besser erhalten als bei konventioneller Heißlufttrocknung gleicher Dauer.

  • Besonders stabil blieben β-Caryophyllen und Humulen, während Limonen und Myrcen teils weiterhin Verluste zeigten.


Schlussfolgerung:

Cold Plasma könnte künftig eine schonende Alternative zu klassischen Entkeimungs- oder Beschleunigungsverfahren werden. Derzeit ist die Technologie allerdings noch experimentell und teuer.


Fazit: Wissenschaft trifft Handwerk

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Unterschied zwischen „guten“ und „exzellenten“ Cannabisblüten liegt maßgeblich im Trocknungsprozess und dem anschließenden Curing bzw. Aushärten.

Ein Aufbau aus:

  • stabiler Luftbewegung (ohne zu starke Luftströme)

  • moderater Temperatur (~18-21 °C)

  • kontrollierter Luftfeuchtigkeit (~50-55 % rF)

  • einem passenden VPD  (~0,65-0,85 kPa)

… ist beim Trocknen von Cannabis nicht nur praktisch, sondern durch Studien belegt und bietet eine Wiederholbarkeit, die bei schnellen oder improvisierten Methoden fehlt.


FAQ

Warum sollte man Cannabis nicht auf dem Balkon oder draußen trocknen?

Das größte Problem beim Trocknen von Cannabis ohne Zelt oder Box ist das Licht, denn Dunkelheit ist für den gewünschten Abbau von Chlorophyll elementar. Wenn du draußen oder auf dem Balkon trocknen möchtest, solltest du dir eine Konstruktion überlegen, die deine Ernte vor Licht schützt. Zudem könnte der Geruch deine Nachbarn belästigen.


Wie richte ich einen Trockenraum (Dry Room) richtig ein?

Einen Trockenraum richtest du ganz ähnlich ein wie eine Growbox. Zuluft, Umluft und Abluft sind elementar. Zudem solltest du dafür sorgen, dass der Trockenraum dunkel ist, um den Abbau von Chlorophyll zu unterstützen.


Wie wichtig ist ein Ventilator beim Trocknungsprozess?

Ein kleiner Ventilator sorgt für Luftzirkulation und beugt somit Schimmel vor. Zudem beschleunigt die Luftbewegung den Trocknungsprozess.


Wie trockne ich Cannabispflanzen am besten?

Am besten ist eine dunkle, langsame (7-14 Tage) und gleichmäßige Trocknung, bei Temperaturen zwischen 18 und 21 °C und mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50-55 %. Ziele auf einen VPD von 0,65-0,85 kPa ab. Um die Bedingungen konstant zu halten, eignet sich das Trocknen in einer speziellen Trockenbox.


Warum sollte man Cannabis im Karton trocknen?

Du solltest dein Cannabis nur dann im Karton trocknen, wenn du keine bessere Methode zur Hand hast. Der Karton schützt vor Licht (Dunkelheit fördert den erwünschten Abbau von Chlorophyll), ist günstig und lässt sich leicht modifizieren, weshalb diese Art zu trocknen vor allem bei Anfängern beliebt ist.


Wie lange dauert das Trocknen von Cannabis?

Die Trocknungsdauer ist abhängig von der Methode und den Bedingungen, sollte jedoch optimalerweise zwischen 1-2 Wochen betragen.


Wie lange muss Cannabis trocknen?

7-14 Tage ist eine guter Zeitrahmen. Ein zu schnelles Trocknen kann zu einem Qualitätsverlust führen, zu langsames Trocknen erhöht das Risiko für Schimmel. Passe die klimatischen Bedingungen entsprechend an.


Wann ist Cannabis trocken genug fürs Glas?

Besteht dein Cannabis den Knacktest, ist es höchste Zeit fürs Glas. Verwende kleine Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit im Glas zu kontrollieren. Ziel beim Curing ist idealerweise eine Luftfeuchtigkeit von 60-65 %.


Woher weiß man, wann die Knospen trocken genug sind?

Wenn du die kleinen Stiele an deinen Buds biegst, sollten sie einfach, sauber und hörbar brechen. Der Stiel-Knack-Test ist aber nicht 100 % zuverlässig und falls du dein Cannabis anschließend noch aushärten möchtest, kann es sich anbieten, die Knospen etwas früher und feuchter in ein Glas zu packen.


Wie trocknet und härtet man Blütenknospen perfekt?

Hänge die Blütenknospen kopfüber mit ausreichend Abstand zueinander in einem kühlen, gut belüfteten und abgedunkelten Raum auf, optimalerweise bei einer Temperatur von maximal 18-21 °C und 50-55 % relative Luftfeuchtigkeit. Nach 7-14 Tagen sollten die Knospen den Knacktest bestehen und bereit für Curing sein. In luftdichten Gläsern (die regelmäßig für 15-30 Minuten gelüftet werden), behältst du deine Ernte für mindestens 1-2 Wochen auf, um den Chlorophyll-Abbau weiter zu fördern.


Wie lässt sich beim Trocknen ein Qualitätsverlust vermeiden?

Die größten Qualitätsverluste erfährt dein Cannabis durch ein zu schnelles Trocknen, da hier vor allem Terpene verloren gehen. Übertreibe es aber nicht mit dem Slow Drying, um Schimmel zu vermeiden.


Warum sollte man Cannabis langsam trocknen (Slow Dry)?

Ein zu schneller Feuchtigkeitsentzug kann dazu führen, dass sich Buds von außen trocken anfühlen, während im Inneren noch zu viel Feuchtigkeit enthalten ist. Du solltest daher die Feuchtigkeit langsam entziehen und die relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur entsprechend einstellen.


Wie messe ich den Feuchtigkeitsgehalt in meinen Buds?

Der Stieltest (Stiel knackt beim Biegen) ist für eine grobe Feuchtigkeitsbestimmung ausreichend. Möchtest du es du den Feuchtigkeitsgehalt ganz genau wissen, benötigst du ein AW-Messgerät.


Wie viel Gewicht verliert Cannabis beim Trocknen?

Manche Grower wird der Gewichtsverlust überraschen, aber Cannabis verliert tatsächlich beim Trocknen etwa 70-80% seines ursprünglichen Gewichts. Bei einer Ernte von 100 Gramm erhältst du ca. 20-30 Gramm getrocknetes Cannabis.


Weshalb sollte ich mein Cannabis fermentieren?

Die Fermentation, die auch als Aushärten oder Curing bezeichnet wird, sorgt für einen weiteren Abbau von Chlorophyll und sorgt somit u.a. für einen milderen Geschmack beim Rauchen. 


Was ist besser, trocken trimmen oder nass trimmen?

Ob nass oder trocken, beide Methoden haben ihre Vorteile. Anfänger würden wir das Trocken-Trimmen empfehlen. Du kannst ganze Zweige abschneiden und einfach kopfüber aufhängen, um sie zu trocknen. Das Trimmen erfolgt dann nach dem Trocknungsprozess.


Quellenverzeichnis

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  2. Lumu, S., Sarker, N.C., Hatterman-Valenti, H. et al. Testing Drying Kinetic Models and the Effect of Drying on Cannabinoids of Floral Hemp (Cannabis sativa L.) in a Pilot-Scale Cabinet Dryer. J. Biosyst. Eng. 50, 117–129 (2025). https://doi.org/10.1007/s42853-025-00255-2

  3. Stabach, J. (2025, 17. September). The Science of Water Activity vs. Moisture Content in Commercial Cannabis. ARES Scientific. Abgerufen am 24. Oktober 2025 von: https://aresscientific.com/the-science-of-water-activity-vs-moisture-content-in-commercial-cannabis/

  4. Katsuhiko Okada, Yasunori Inoue, Kazuhiko Satoh, Sakae Katoh, Effects of Light on Degradation of Chlorophyll and Proteins during Senescence of Detached Rice Leaves, Plant and Cell Physiology, Volume 33, Issue 8, December 1992, Pages 1183–1191, https://doi.org/10.1093/oxfordjournals.pcp.a078372

  5. Ross SA, ElSohly MA. The volatile oil composition of fresh and air-dried buds of Cannabis sativa. J Nat Prod. 1996 Jan;59(1):49-51. doi: 10.1021/np960004a. PMID: 8984153. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8984153/

  6. García-Valverde MT, Sánchez-Carnerero Callado C, Díaz-Liñán MC, Sánchez de Medina V, Hidalgo-García J, Nadal X, Hanuš L, Ferreiro-Vera C. Effect of temperature in the degradation of cannabinoids: From a brief residence in the gas chromatography inlet port to a longer period in thermal treatments. Front Chem. 2022 Nov 1;10:1038729. doi: 10.3389/fchem.2022.1038729. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9664148/


*Disclaimer: Dieser Beitrag dient ausschließlich der neutralen Information über Anbau- und Trocknungsmethoden von Cannabis. Wir distanzieren uns ausdrücklich vom Konsum oder der Förderung illegaler Aktivitäten. Bitte informiere dich über die geltenden Gesetze in deinem Land und halte dich stets an die gesetzlichen Bestimmungen. Der Inhalt richtet sich ausschließlich an Personen, für die der Anbau von Cannabis legal ist.




 
 
 

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Mein Name ist Marius Lika und ich bin erfahrener Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Cannabis. Meine Expertise im Bereich Cannabinoide und Psychedelika stelle ich in meinen Artikeln regelmäßig unter Beweis. Zusammen mit meinem Team aus Designern, Schreinern und Growern, will ich dir zu deiner eigenen DIY Growbox verhelfen.

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