Cannabis im Karton trocknen: Die kostengünstige DIY-Methode
- Marius Lika
- 8. Aug.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen
Wer Cannabis selbst anbaut, kommt um das Trocknen der geernteten Blüten nicht herum, egal ob Profizelt oder DIY Growbox. Eine einfache, diskrete und vor allem kostengünstige Methode ist das Trocknen im Karton. Gerade für Einsteiger oder kleine Homegrow-Projekte bietet sich diese Variante an. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Cannabis richtig im Karton trocknest und worauf du achten solltest, um qualitativ hochwertige Buds zu erhalten. Eine gute Anleitung zum Bau deiner eigenen kleinen Trockenbox aus Holz erhältst du hier: DIY Cannabis Trockenbox selber bauen.

Das wichtigste in Kürze: |
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Inhaltsverzeichnis
Vorteile: Warum Cannabis im Karton trocknen Sinn macht
Das Trocknen von Cannabis im Karton ist nicht nur bei Neulingen im Cannabis-Anbau sehr beliebt. Auch erfahrene Grower greifen gelegentlich auf diese Technik zurück, unter anderem aus folgenden Gründen:
Gleichmäßige Trocknung: Kartonmaterial ist atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen. Im Gegensatz zur Plastikbox kann der Karton selbst als Freuchtigkeitspuffer fungieren.
Aromaschutz & Terpenerhalt: Dunkelheit ist beim Trocknen von Cannabis Pflicht, da sie wertvolle Terpene und Cannabinoide enthält. Der Karton schützt deine Ernte somit vor direktem Licht und den Verlust von Aromen.
Einsteigerfreundlich & diskret: Das Trocknen im Karton ist einfach umzusetzen, günstig und benötigt kaum Equipment. Darüber, ob diese Methode auch diskret ist, lässt sich sicherlich streiten. Zwar scheint ein Karton auf der ersten Blick recht unauffällig, da dieses Setup in der Regel aber ohne Aktivkohlefilter auskommt, wird dich der betörende Geruch deine Ernte sehr schnell verraten.
Vorbereitung: So richtest du deinen Karton richtig ein
Prinzipiell ist das Trocken im Karton schnell erkärt und viel Vorbereitung ist auch nicht nötig. Dennoch solltest du einige Punkte beachten:
Geeigneten Karton wählen: Nimm einen stabilen, ungefärbten, sauberen Karton ohne chemische Beschichtung oder Druckfarben.
Belüftungsschlitze schneiden: An allen Seiten inklusive Deckel und Boden je zwei bis vier Lüftungslöcher (Durchmesser max. 5 cm) ausschneiden. Optinal eine Growbox Abluft installieren. Wie du eine kleine Growbox Belüftung selber bauen kannst, erfährst du im verlinkten Blogbeitrag.
Aufhängevorrichtung bauen: Quer gespannte Linien im Inneren des Kartons sorgen dafür, dass du die Cannabis-Zweige kopfüber aufhängen kannst. Hierzu eignen sich Drähte oder Schnüre.
Umluftventilator oder Grow Abluft-Set integrieren, um Schimmel vorzubeugen. Vermeide jedoch einen zu starken Luftzug, um einzelne Buds nicht zu schnell auszutrocknen.
Alternative aus Holz: Cannabis Trockenbox selber bauen
Möchtest du deine Trockenbox für mehrere Durchgänge verwenden, empfehlen wir dir etwas haltbareres zu nehmen, als ein Karton. In unserem umfassenden Ratgeber zum Thema Cannabis Trockenbox selber bauen, findest du eine detallierte Schritt-für-Schritt-Anleitung inklusive passender Einkaufsliste mit allen benötigten Materialien. An dieser Stelle erhältst du bereits einen kleinen Einblick:
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Cannabis im Karton trocknen
Nun geht es an's Eingemachte und darum, wie man Cannabis richtig im Karton trocknet. Prinzipiell gelten im Karton die gleichen Regel wie für das Trocknen im Cannabis allgemein:
Standort wählen: Der Karton sollte an einem dunklen, gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen, UV-Licht den Abbau von Cannabinoiden fördert. Aber auch schwaches Licht sollte vermieden werden, da es sich negativ auf den gewünschten Abbau von Chlorophyll auswirkt⁽¹⁾.
Vorbereitung der Pflanzen: Schneide Blütenzweige mit einer Länge von ca. 20 bis 30 cm ab und entferne grobe Blätter.
Zweige aufhängen: Befestige die Zweige kopfüber an den gespannten Schnüren im Karton. Achte auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Buds. Blätter und Buds dürfen sich auf keinen Falll berühren, da diese Kontaktstellen ansonsten sehr schnell zu schimmeln beginnen.
Backpapier auslegen: Optional kannst du den Kartonboden mit Back-, Küchen- oder Zeitungspapier auslegen, um herabfallende Blüten und Pollen aufzufangen. Lässt du Buds jedoch für länger Zeit am Boden deines Kartons oder deiner Trockenbox liegen, erhöht sich die Schimmelgefahr.
Hygrometer platzieren: Kontrolliere regelmäßig Temperatur (16-22 °C) und Luftfeuchtigkeit (45-60 %) im Karton.
Tägliche Kontrolle: Überprüfe den Trocknungsfortschritt, drehe Zweige regelmäßig und achte auf Schimmelbildung.
Nach etwa 7 bis 14 Tagen sollten die Buds trocken genug sein. Ein gutes Indiz: Die Zweige brechen beim Biegen statt sich nur zu verbiegen.
Möchtest du Experte auf dem Gebiet des Trocknens werden, empfehlen wir dir die Übersichtsarbeit „Drying of cannabis — state of the practices and future needs“ von Challa, Misra, Martynenko et al.⁽²⁾ zum Einstieg.
Trocknungs-Methoden im Vergleich
Bei der Art deiner Trockenbox kommen vor allem Holzkiste, Plastikbox, Karton und richtige Growbox in Frage. Abgsehen von der Trockenbox hast du die Wahl zwischen den folgenden Trocknungs-Methoden:
Die Hängetrocknung ist die klassischste, aber platzintensivte Art zu trocknen. Neben einem gut belüfteten Raum benötigst du auch Möglichkeiten deine Zweige und Buds aufzuhängen. Im Falle des Kartons hängst du deine Ernte an Schnüre oder Drähte, die du von einer Seite des Kartons auf die andere spannst.

Trockennetze sind besonders gut für kleinere Buds geeignet und zudem äußerst platzsparend. Sie ermöglichen eine gute Luftzirkulation von allen Seiten und sorgen dafür, dass deine Buds gleichmäßig trocknen.

Wer größere Mengen Cannabis im Karton trocknen möchte, könnte auch zu einem speziellen Umzugskarton für Kleidung, mit integrierte Kleiderstande, greifen. In so einen Karton ist auch für sehr lange Zweige Platz:

Du findest solche Kartons unter der Bezeichnung Kleiderkartons, Kleiderbox oder Kartonschrank.
Der einfachste Weg: Grow Trockenbox Komplettsets
Wie bereits mehrfach erwähnt liegt der große Vorteil des Trocknens von Cannabis im Karton in der einfachen und kostengünstigen Umsetzung. Der einzige Weg, wie sich Cannabis noch einfacher trocknen lässt (ohne, dass die Qualität des Ergebnisses darunter leidet), ist die Verwendung eines Trockenbox Komplettsets. Je nach Größe, Einzelkomponenten und Setup, kann so ein Tockenbox Komplettset jedoch recht teuer sein. Wir möchten dir diese Alternative aber nicht vorenthalten, das sie einige Vorteile gegenüber des Trocknens im Karton hat:
Geruchskontrolle: Zwar gibt es sogenannte passive Trockenboxen, die ohne Abluftsystem verkauft werden, die meisten Komplettsets enhalten jedoch ein Abluftventilator plus den dazu passenden Aktivkohlefilter, welcher Gerüche zuverlässig entfernt.
Klimakontrolle: Automatische Belüftung, Smart-Controller oder Hygrostat – in der Growbox lässt sich nicht nur den Anbau zu großen Teilen automatisieren, sondern auch die Trocknung. Im Karton lassen sich die klimatischen Bedingungen in der Regel sehr viel schlechter kontrollieren, als in der Growbox. Alternativ kannst du so ein Setup auch noch um Luftentfeuchter ergänzen.
Selbstverständlich kannst du auch deine Growbox nach der Ernte in eine tolle Trockenbox umfunktionieren, indem du einfach das Licht aus lässt. Ist deine Growbox jedoch schon durch den nächsten Run belegt, findest du hier eine kleine Auswahl an Trockenbox-Sets:
Fazit: Cannabis im Karton trocknen ist einfach, günstig & effektiv
Das Trocknen im Karton ist eine clevere Lösung für alle, die ohne viel Aufwand und Technik qualitativ hochwertiges Cannabis trocknen wollen. Die Methode ist preiswert, unkompliziert und überraschend effizient. Wer auf Lichtschutz, Luftzirkulation und Hygiene achtet, wird mit aromatischen, schimmelfreien Blüten belohnt. Noch mehr Information und Inspiration zum Thema Cannabis im Karton trocknen, findest du in einschlägigen Foren wie Grower.ch oder Reddit.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert das Trocknen von Cannabis im Karton?
Die Trocknungszeit beträgt in der Regel 7 bis 14 Tage. Sie hängt ab von Faktoren wie der Größe der Buds, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur in deiner DIY-Trockenbox.
Welche Luftfeuchtigkeit ist beim Trocknen optimal?
Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 %. Das sorgt für eine langsame, gleichmäßige Trocknung und schützt deine Blüten vor Schimmel und Aromaverlust.
Wofür lässt sich die DIY-Trockenbox noch verwenden?
Auch andere Pflanzen und Kräuter kannst du damit trocknen – z. B. Lavendel, Minze oder Salbei. Achte aber auf die jeweils passenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen.
Quellenverzeichnis
1.) Katsuhiko Okada, Yasunori Inoue, Kazuhiko Satoh, Sakae Katoh, Effects of Light on Degradation of Chlorophyll and Proteins during Senescence of Detached Rice Leaves, Plant and Cell Physiology, Volume 33, Issue 8, December 1992, Pages 1183–1191, https://doi.org/10.1093/oxfordjournals.pcp.a078372
2.) Challa, S. K. R., Misra, N. N., & Martynenko, A. (2020). Drying of cannabis—state of the practices and future needs. Drying Technology, 39(14), 2055–2064. https://doi.org/10.1080/07373937.2020.1752230
*Disclaimer: Dieser Beitrag dient ausschließlich der neutralen Information über Anbau- und Trocknungsmethoden von Cannabis. Wir distanzieren uns ausdrücklich vom Konsum oder der Förderung illegaler Aktivitäten. Bitte informiere dich über die geltenden Gesetze in deinem Land und halte dich stets an die gesetzlichen Bestimmungen. Der Inhalt richtet sich ausschließlich an Personen, für die der Anbau von Cannabis legal ist.
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